Was ist die SAP® Business Technology Platform Integration Suite?

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Warum ist das Thema aktuell so wichtig?

Die Integration ist ein Grundpfeiler einer intelligenten und effektiven Systemlandschaft. Der Einsatz der richtigen Werkzeuge ist hierbei entscheidend. Das Portfolio der Integrations-Tools der SAP® befindet sich aktuell in einem starken Wandel. Den meisten Unternehmen, die bereits in dem Bereich gearbeitet haben, wird das langjährig etablierte Middleware-Produkt SAP® Process Integration (PI) bzw. SAP® Process Orchestration (PO) ein Begriff sein. Das Tool ist seit über zehn Jahren im Einsatz und wird von vielen Unternehmen als Integrationslösung für SAP®-Systeme präferiert.

Das Produkt wird jedoch das Ende seines Produktlebenszyklus für den Mainstream Support 2027 und für den Extended Support 2030 erreichen. Daher ist es sinnvoll, sich schon jetzt Gedanken darüber zu machen, welche Integrationslösungen verwendet werden sollen, sobald SAP® PI/PO offiziell nicht mehr unterstützt und weiterentwickelt wird. Was passiert, wenn eines der zentralen Systeme der Systemlandschaft nicht mehr zur Verfügung steht?

Was ist die SAP® Business Technology Platform Integration Suite?

Die SAP® Business Technology Platform Integration Suite stellt die Cloud-basierte Erweiterung des bereits etablierten Middleware-Portfolios der SAP® dar. Die SAP® BTP Integration Suite ist ein Produkt der SAP® das, im Vergleich mit der SAP® PI/PO, noch nicht den vollen Funktionsumfang bietet, aber für dessen Weiterentwicklung momentan ein Großteil der SAP®-Entwicklungsressourcen im Bereich Integration eingesetzt werden. Die SAP® BTP Integration Suite wird für einen guten Ersatz sorgen können, wenn das Ende des Produktlebenszyklus der SAP® PI/PO erreicht ist. Was im ersten Moment einfach nur nach einem Produkt mit zu langem Namen klingt, ist eine Sammlung von Tools, welche die Möglichkeiten der SAP® PI/PO nicht nur in weiten Teilen ersetzen, sondern diese noch um weitere nützliche Funktionalitäten erweitern werden. In der SAP® BTP Integration Suite werden Tools bereitgestellt, die eine effiziente Integration und Harmonisierung von systemübergreifenden Prozessen ermöglichen. Die Werkzeuge können dabei Hand in Hand eingesetzt werden, um Cloud- und On-Premise- Businesssysteme zu vernetzen.

Welche Tools stehen in der SAP® BTP Integration Suite zur Verfügung?

Cloud Integration

Das Modul Cloud Integration, ist das Tool, welches mit seiner Funktionalität wohl am ehesten dem Middleware-Produkt SAP® Process Orchestration bzw. SAP® Process Integration ähnelt. Damit ist die Cloud Integration besonders für Unternehmen interessant, die auf der Suche nach einem Ersatz für die SAP® Process Orchestration sind, deren Produktlebenszyklus, wie bereits erwähnt, bald enden wird. Die Objekte und Möglichkeiten, die in der Cloud Integration zur Verfügung stehen, klingen für jene, die bisher Schnittstellen in der SAP® Process Orchestration entwickelt haben, im ersten Moment sehr vertraut. Es gibt Sender, Receiver, Kanäle, Mappings und Routing-Möglichkeiten. Tatsächlich gibt es jedoch große Unterschiede zu der bisherigen Entwicklung von Schnittstellen. Der erste Unterschied, der während der Entwicklung der ersten Schnittstelle in der Cloud Integration auffällt, ist, dass es keine Trennung mehr zwischen Repository und Directory gibt. Während die Entwicklungsobjekte, wie Interfaces oder Mappings, auf einem SAP® PI/PO-System noch im Enterprise Service Respository und die Konfiguration der Schnittstelle im Integration Builder angelegt und entwickelt wurden, werden in der Cloud Integration alle Entwicklungsobjekte zusammen in einem IFlow-Objekt bearbeitet.

API Management

Mit dem API Management ermöglicht die SAP® BTP Integration Suite die Bereitstellung zentraler APIs und Kapselung nachgelagerter Prozesse, unabhängig vom Zielsystem. Diese Möglichkeit der Kapselung kann nicht nur für die Kommunikation innerhalb der unternehmensinternen Systemlandschaft interessant sein, sondern außerdem für die Kommunikation mit externen Partnern oder anderen externen Applikationen. Mit dem API Management kann in diesem Service-orientierten Ansatz ein zentraler Einstiegspunkt für Services bereitgestellt werden. Für den aufrufenden Dienst, der einen bestimmten Datensatz benötigt, spielt es durch die Kapselung der Schnittstelle über das API Management dann keine Rolle mehr, welches System die Daten letztendlich bereitstellt. Außerdem bietet das API Management mit diversen Sicherheitsfeatures die Möglichkeit, die Schnittstelle und somit auch die nachgelagerte Datenquellen gegen ungewünschte Zugriffe abzusichern.

Open Connectors

Die Open Connectors bieten die Möglichkeit, häufig verwendete Non-SAP®-Produkte in die bestehenden Prozesse durch die Verwendung von fertigen Konnektoren zu integrieren. Es stehen aktuell über 160 Konnektoren zur Verfügung.

Mit den Open Connectors ist es möglich, den Zugang zu Non-SAP®-Cloud-Anwendungen drastisch zu vereinfachen. Durch Zuhilfenahme von bereits fertig entwickelten Konnektoren, die nur noch mit Parametern, zum Beispiel für die Authentifizierung, zu Ende konfiguriert werden müssen, gelingt es, genutzte Non-SAP® Software zu integrieren.

Es stellt sich aber die Frage, warum es ein Vorteil ist, den Aufwand zu betreiben, einen Konnektor zu konfigurieren und diesen in den Datenfluss einzubauen, anstatt direkt die öffentlichen API der Software-Anbieters zu nutzen. Ein großes Problem bei der Integration von Drittanbieter-Software ist häufig, dass sich Schnittstellen ändern können und nicht immer eine vollständige Kompatibilität zu älteren Versionen der Schnittstelle gewährleistet ist. Dieses Problem wird mit den Open Connector angegangen. Durch die stetige Wartung und Aktualisierung der Konnektoren, die zentral von der SAP® durchgeführt wird, ist die bestmögliche Kompatibilität stets gewährleistet. Außerdem kann der Konnektor durch die Kapselung einfach gegen einen anderen Konnektor ausgetauscht werden, wenn ein neues Ziel verbunden werden soll. Dadurch muss die vorgeschaltete Schnittstellen-Logik nicht angepasst werden.

Integration Advisor

Im Integration Advisor werden Guidelines verwendet, um Entwicklern zumindest eine erste Hilfestellung bei der Erstellung neuer B2B/A2A und B2G-Integrationsprozesse zu geben. Die Implementierung von Schnittstellen in denen Standard EDI-Dokumente, wie ASC X12, EDIFACT oder SAP® IDoc verwendet werden, erzeugt oft noch einen hohen manuellen Aufwand. Mit dem Integration Advisor wird genau dieser Aufwand verringert. Es werden community-weite Daten aus bereits fertigen Entwicklungen mithilfe von Machine Learning herangezogen, um Synergieeffekte zu generieren. Das Ergebnis sind Guidelines für die für den Integrationsprozess benötigten Messages und Mappings.

Ausblick

Die SAP® BTP Integration Suite wird in der Zukunft eine sehr zentrale Rolle im Integrationsportfolio der SAP® einnehmen. Damit wird sie automatisch für die meisten Unternehmen, die schon jetzt auf Integrationslösungen der SAP® setzen, relevant. Die wichtigste Frage für die meisten Unternehmen ist daher nicht, ob die SAP® Business Technology Platform Integration Suite irgendwann eingesetzt werden wird, sondern wann sie eingesetzt wird. Einige werden noch warten wollen, bis das Funktions-Gap zur SAP® Process Orchestration vollständig geschlossen ist, denn das Finden von Workarounds ist meistens mit Mehraufwand verbunden. Aber Andere entscheiden sich schon jetzt und auch schon seit einiger Zeit lieber frühzeitig dafür, Erfahrungen mit dem neuen Produkt zu sammeln, um später nicht unter Zeitdruck zu geraten und gegebenenfalls sogar bei der Weiterentwicklung des Produktes mitgestalten zu können. Außerdem bietet der flexiblere Entwicklungsansatz in der SAP® Business Technology Platform Integration Suite Vorteile bei der Entwicklung von individuellen Cloud-Integrations-Szenarien. Es ergeben sich neue Möglichkeiten, die beispielsweise in der SAP® PI/PO nur durch Workarounds denkbar gewesen wären.

Am 16.06.2021 um 10 Uhr haben wir zu diesem Thema ein Webinar in Zusammenarbeit mit der SAP. Sie möchten mehr erfahren und sich anmelden?

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